Mittwoch, 27. Juli 2011

Jump Vol. 2

Beim YouTube-Surfen bin ich dieser Tage auf eine nette kleine Serie über Superhelden gestoßen. Als Fan dieses Comic-Genres habe ich mich gefreut, dort viele der bedeutenden Zeichner zu sehen und dem zu lauschen, was sie alles zu sagen haben. Besonders gewürdigt wurde dabei die Arbeit von Jack Kirby, dessen Zeichnung mir als Kind eigentlich nie so recht gefallen wollten, allein deshalb, weil Kirby nicht gerade viel Wert auf Anatomie legt. Kein Muskel ist bei ihm auch nur annähernd naturgetreu wiedergegeben. Als aber jetzt in diesem Film viele seiner Zeichnungen gezeigt wurden habe ich erst verstanden, was seine Art Comics zu zeichnen ausmacht. Es ist die Dynamik und die Explosivität in seinen Zeichnungen, die einen fasziniert. Es knallt und zischt und die Figuren scheinen einem entgegen zu springen.

Genau das hat mich inspiriert zu untersuchen, wie es aussieht, wenn der Superheld - wahrscheinlich um den bösen Schurken im letzten Moment noch zu erwischen - dem Comic-Leser entgegenspringt. Dabei musste ich feststellen, dass ich auch trotz seiner Ungenauigkeiten hinsichtlich der menschlichen Anatomie an Jack Kirby nicht heranreiche. Zu meiner Verteidigung sei gesagt, ich habe diese Pose das erste mal so versucht und mir noch dazu nicht wirklich viel Zeit genommen.

Montag, 25. Juli 2011

Jump

Neulich hatten wir wieder so ein Meeting bei dem das spektakulärste Thema mich nur ganz am Rande betraf. Mein Kollege stand im Mittelpunkt des Interesses und es bestand die Gefahr, dass der oberste Chef ein gigantisches Donnerwetter begleitet mit der Anordnung von Urlaubssperre, Wochenendarbeit oder sonstiger zweifelhafter Maßnahmen lolassen könnte. Immerhin hatte mein Kollege eine Verschiebung der Projekttermine von mehreren Monaten zu verkünden und das nun leider ncht zum ersten mal. Dementsprechend hoch war die Anspannung bei ihm und unserem Abteilungsleiter. Der Vortrag dauerte erwartungsgemäß etwas länger und auf meinem Notizblock entstand ein Bild, welches ganz offensichtlich einen möglichen Ausweg aus der Situation meines Kollegen skizziert.

Aber alles halb so wild. Die Befürchtungen waren allesamt unbegründet, denn der Chef schien einen ausgesprochen entspannten Tag zu haben und kommentierte die Sachlage lapidar mit den Worten: "Lasst die Jungs in Ruhe arbeiten, die haben Stress genug."

Mittwoch, 13. Juli 2011

Gesichter

Lange habe ich hier nichts mehr veröffentlicht. Das hat zwei Gründe. Zum einen bin ich zur Zeit viel zu selten in Meetings die mich kaum etwas angehen, zum anderen habe ich, wenn denn mal so ein Moment da war, die Zeit damit verbracht, anwesende Besprechungsteilnehmer zu karikieren. Bereits als Schüler fand ich in meinen Lehrern dankbare Motive dafür und bis heute ist das immer noch ein netter Zeitvertreib.

Meine Ergebnisse scheinen nicht allzu schlecht zu sein, denn vor gar nicht langer Zeit kam es dazu, dass mein oberster Chef, in der großen Projektleitersitzung zufällig neben mir sitzend, einen neugierigen Blick auf meinen Block warf und prompt in schallendes Gelächter ausbrach. Fragende Blicke sämtlicher Kollegen konzentrierten sich umgehend auf uns beide und ich riss den Block reflexartig vom Tisch und presste die bemalte Seite an meinen Oberkörper. Die Verwirrung war perfekt. Mein Chef brauchte einen Moment um sich zu beruhigen, der Vortragende Kollege setzte leicht verstört seine Ausführungen fort. Nach der Sitzung wollte mein Chef wissen, ob ich ihn denn auch schon portraitiert hätte. Ich verneite, fügte aber grinsend ein "Soll ich?" hinzu, woraufhin er ebenfalls grinsend abwinkte und seiner Wege ging.

Trotz der langen Geschichte werde ich diese Karikaturen hier natürlich nicht veröffentlichen, da die Gesichter in der Öffentlichkeit ja ohnehin nicht bekannt sind. Nein, für heute habe ich nur eine Sammlung völlig anonymer Comic-Gesichter parat, die gestern entstand. Diese Gesichter eignen sich prima, um hin und wieder Pausen von wenigen Sekunden zu überbrücken und lenken meine Aufmerksamkeit nicht ab, sondern entstehen nahezu von allein, quasi aus dem Rückenmark.